Vorlauftemperatur
Die Vorlauftemperatur beschreibt die Temperatur des Heizungswassers zu Beginn dieses Kreislaufs – also am Austritt aus dem Kessel. Sie ist hoch, wenn ein Gebäude viel Wärme benötigt und sinkt mit steigender Effizienz oder höheren Außentemperaturen. Denn dabei verlieren die Hüllflächen weniger Wärme und der Energiebedarf ist geringer.
Wie viel Wärme die Heizung transportiert, hängt neben der Temperatur des Vorlaufs aber auch von der Rücklauftemperatur und dem Volumenstrom des Heizungswassers ab. Die Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur ist die Spreizung. Ist diese gering, transportiert das System bei gleichem Volumenstrom weniger Energie.
Sind die Temperaturen sehr hoch, verbraucht der Kessel mehr Energie und die Heizkosten steigen. Zu niedrige Werte können hingegen dazu führen, dass die Heizflächen im Haus nicht mehr richtig warm werden.
Diese Faktoren beeinflussen die Systemtemperaturen
Geht es um die passende Vorlauftemperatur, kommt es neben dem energetischen Gebäudezustand auch auf die Art der Heizflächen an. Alte und unsanierte Häuser verlieren oft viel Heizwärme über ihre Hüllflächen. Die Heizung muss dabei mehr Energie liefern und die Heizwassertemperatur steigt an. Anders ist das in energieeffizienten Gebäuden. Diese verlieren weniger Wärme, wodurch der Einfluss der Witterung abnimmt. Die Temperatur des Heizungswassers lässt sich dabei häufig niedriger einstellen, ohne am Komfort zu sparen.
Auch das Heizkonzept wirkt sich auf die benötigten Systemtemperaturen aus. Verdeutlichen lässt sich das am Vergleich von Heizkörpern und Flächenheizungen. Heizkörper geben Energie über kleine Flächen ab. Damit die Räume dabei wohlig warm werden, müssen sie sehr warm sein. Fußbodenheizungen nutzen hingegen die gesamte Raumfläche zur Beheizung. Mit der Temperatur ihrer Oberflächen kann dabei auch die des Vorlaufs niedriger ausfallen.
Die richtige Vorlauftemperatur finden und einstellen
Hydraulischer Abgleich senkt die Vorlauftemperatur
Ein hydraulischer Abgleich hilft dabei, die Einstellungen der Heizungsanlage zu optimieren. Dabei ermittelt ein Fachmann die Wärmeverluste des Gebäudes und stellt alle Heizflächen auf die benötigte Heizwassermenge ein. Die Energie verteilt sich dadurch gleichmäßig im gesamten Haus und die Vorlauftemperatur lässt sich meist etwas absenken.