Heizung wird nicht warm
Wird die Heizung nicht richtig warm und das Manometer zeigt einen zu geringen Druck an? Dann musst du Wasser nachfüllen. Auf diese Weise steigt der Anlagendruck und die Heizungswärme kommt wieder in allen Räumen deines Hauses an. Erfahre, worauf dabei zu achten ist und wann vermutlich ein größerer Defekt vorliegt.
Vor allem in älteren Gebäuden ist es normal, dass immer etwas Wasser verschwindet. Grund dafür sind undichte Verbindungen oder Verluste, die beispielsweise beim Entlüften der Heizkörper auftreten. Geht in kurzer Zeit viel Wasser verloren, deutet das auf einen größeren Defekt hin. In diesem Fall solltest du dein Haus zunächst nach Wasserflecken absuchen, um einen Rohrbruch auszuschließen.
Unterstützung bekommst du hier von einem Fachhandwerker, der auch das Ausdehnungsgefäß und das Sicherheitsventil untersucht. Ersteres soll Druckschwankungen ausgleichen und beinhaltet dazu eine mit Gas befüllte Blase. Ist der Gasvorrat weg, steigt der Druck beim Anheizen teils so stark, dass das Sicherheitsventil anspricht und Wasser abfließen lässt. Ältere Ventile schließen dann oft nicht mehr richtig, sodass immer etwas Wasser heraustropft. Lässt du an der Heizung Wasser nachfüllen, hilft das dann höchstens für wenige Tage.
Wann sollte man an der Heizung Wasser auffüllen?
Die Arbeiten laufen immer nach dem gleichen Schema ab und sind schnell erledigt. Die folgenden Schritte erklären dir, wie Monteure das Wasser an der Heizung nachfüllen:
- Schritt 1 - Vorbereitungen treffen: Im ersten Schritt schalten Monteure Heizung und Umwälzpumpe ab. Sie drehen alle Thermostate auf und entlüften deine Heizkörper.
- Schritt 2 – Wasser auffüllen: Nun schließen Experten einen Schlauch an die Kaltwasserleitung an und lassen diesen volllaufen. Anschließend verbinden sie den Schlauch mit der Heizung und lassen Wasser fließen, bis der nötige Druck erreicht ist (genauer Wert hängt vom Gebäude ab).
- Schritt 3 – Heizung starten: Ist das erledigt, trennen Monteure den Schlauch von der Heizung. Sie prüfen, ob sich noch Luft in den Heizkörpern befindet und lassen diese bei Bedarf heraus. Oft müssen sie dadurch mehr Wasser nachfüllen, bevor sie die Heizung wieder starten.
Nach dem Auffüllen prüfen Monteure den Druck und das Sicherheitsventil. Schwankt der Druck sehr stark, hat das Ausdehnungsgefäß keinen Vordruck mehr. Die Experten füllen dann Gas nach oder tauschen defekte Gefäße aus. Tropft das Sicherheitsventil, ist dieses vermutlich undicht und muss ersetzt werden.
Wenn du einmal im Jahr eine geringe Wassermenge nachfüllst, ist das ganz normal. Denn hier geht immer etwas verloren. Musst du den Wasservorrat hingegen innerhalb weniger Tage mehrmals auffüllen, deutet das auf einen Defekt hin und du solltest einen Monteur zurate ziehen.
Tipps und Tricks: Darauf ist zu achten
Lässt du an der Heizung Wasser nachfüllen, muss dieses hohe Qualitätsansprüche erfüllen. Denn ungeeignetes Leitungswasser führt zu Korrosionserscheinungen und Ablagerungen. Vor allem bei modernen Brennwertheizungen ist hier äußerste Vorsicht geboten. Welche Anforderungen das Nachfüllwasser erfüllen muss und ob eine Wasseraufbereitung erforderlich ist, erfährst du in der VDI 2035 „Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen“ oder aus den Unterlagen deines Wärmeerzeugers.
Wichtig ist außerdem, dass keine dauerhaft feste Verbindung zwischen Trinkwasser- und Heizungsrohrnetz besteht. Denn das könnte dazu führen, dass Heizungswasser in das Trinkwassernetz zurückfließt und das Lebensmittel kontaminiert. Automatische Nachfüllstationen setzen auf Systemtrenner, die das Zurückfließen verhindern.
Um kein Risiko einzugehen, solltest du einen Monteur damit beauftragen, Wasser an deiner Heizung nachzufüllen. Im Rahmen der regelmäßigen Wartung erledigen die Experten diese Arbeiten ohnehin gleich mit.