Wie hoch ist der durchschnittliche Gasverbrauch?
Gebäudeart beeinflusst die Gasverbrauchswerte
Neben der beheizten Fläche und der Art der Warmwasserbereitung beeinflusst auch die Art des Gebäudes den durchschnittlichen Gasverbrauch. Während die Richtwerte in freistehenden Einfamilienhäusern höher sind, sinken sie mit der Größe eines Hauses. Das gemeinnützige Beratungsunternehmen co2online hat die Daten von über 60.000 Gasverbrauchern ausgewertet und folgende Zusammenhänge herausgestellt:
- Einfamilienhäuser (100 bis 250 m²): 157 kWh/m²a
- Mehrfamilienhäuser (251 bis 500 m²): 150 kWh/m²a
- Mehrfamilienhäuser (501 – 1.000 m²): 143 kWh/m²a
- Mehrfamilienhäuser (über 1.000 m²): 139 kWh/m²a
Die Daten stammen aus dem Abrechnungsjahr 2019 und zeigen, dass der durchschnittliche Gasverbrauch bezogen auf einen Quadratmeter sinkt, je größer ein Gebäude ist. Der Grund dafür liegt im besseren Verhältnis von Hüllflächen zum beheizten Volumen. Ähnlich verhält sich das auch bei unterschiedlichen Einfamilienhaustypen. Während ein freistehendes Haus vergleichsweise viel verbraucht, sinkt der Gasverbrauch bei Reihenend- und Reihenmittelhäusern. Letztere haben geringere Flächen zur Außenluft und verlieren somit weniger Wärme.
Effizienz lässt durchschnittlichen Gasverbrauch sinken
Ein wichtiger Faktor in Bezug auf die durchschnittlichen Verbrauchswerte ist auch die Energieeffizienz im Haus. Gemeint ist damit neben dem Dämmstandard auch die Qualität der Heizungsanlage . Während ein höherer Dämmstandard für geringere Verbrauchswerte sorgt, nutzt die Brennwerttechnik den Rohstoff Gas besonders gut aus. Der durchschnittliche Gasverbrauch neuer und sanierter Häuser ist damit deutlich geringer, als der Verbrauch alter und unsanierter Gebäude. Die folgende Übersicht zeigt typische Werte im Vergleich:
- Baujahr von 1960 bis 1980: über 300 kWh/m²a
- Baujahr von 1977 bis 1980: 250 bis 300 kWh/m²a
- Baujahr von 1980 bis 2002: 100 bis 250 kWh/m²a
- Baujahr von 2002 bis heute: unter 100 kWh/m²a
Wichtig zu wissen ist, dass es sich bei den Angaben um Richtwerte handelt. Durch zwischenzeitliche Modernisierungsarbeiten oder ein besonders sparsames Heizverhalten kann der eigene Verbrauch auch deutlich unter dem durchschnittlichen Gasverbrauch liegen.